
Die Zentrale Notaufnahme und Notfallambulanz (ZNA) des Mittweidaer Klinikums sichert an 365 Tagen im Jahr eine effektive Notfallversorgung für die Menschen in der ländlichen, mittelsächsischen Region. Seit Januar 2019 arbeitet das multiprofessionelle Ärzte- und Pflegeteam nach dem international verwendeten Manchester-Triage-System zur Ersteinschätzung des Krankheitszustandes der Patienten.
„Wir wollen unsere Patienten nicht nur gut, sondern auch möglichst schnell versorgen.“ betont Oberärztin DM Sylke Müller, die die ärztliche Leitung der ZNA im vergangenen Jahr übernommen hat. „Unsere Patienten erreichen uns auf unterschiedlichen Wegen: Mit dem Notarzt bzw. Rettungsdienst, mit einer Notfall-Einweisung von niedergelassenen Ärzten oder als Notfallpatient ohne Einweisung. Auch die Anzahl der Patienten ist von Tag zu Tag sehr unterschiedlich.“ erklärt Müller. Die Reihenfolge der medizinischen Behandlung richte sich dabei stets nach der Dringlichkeit. „Lebensbedrohliche Notfälle haben Priorität.“
Die richtige Reihenfolge wird seit Kurzem mittels Ersteinschätzung nach dem international verwendeten Manchester-Triage-System (MTS) festgelegt, welche immer umgehend nach Eintreffen in der Notaufnahme durch erfahrenes Pflegepersonal durchgeführt wird. Dabei erfolgt gleichzeitig die Fachgebietszuordnung. Entsprechend dieser Einschätzung erhält jeder Notfallpatient eine Farbcodierung, nach der sich der gesamte weitere Behandlungsablauf richtet:
Rot: Akut lebensbedrohliche Notfälle
Orange: Sehr dringende Notfälle
Gelb: Dringende Notfälle
Grün: Stabile, behandlungsbedürftige Fälle
Blau: Alle weiteren Fälle
„Das neue System konnte erfolgreich implementiert werden und läuft sehr gut an.“ freut sich Sylke Müller. „Das Personal ist entsprechend geschult und die räumlich-technischen Voraussetzungen in der Notaufnahme bieten optimale Bedingungen für einen reibungslosen Ablauf.“ Wartezeiten seien jedoch auch in Zukunft nicht zu vermeiden – mittels MTS jedoch für alle transparenter. Nach der Untersuchung wird der Patient entsprechend seiner Diagnose – je nach Notwendigkeit – im Klinikum Mittweida aufgenommen oder ambulant weiter versorgt.