Medikamente bei Sodbrennen sollten kein Dauerzustand sein – Klinikum führt neues OP-Verfahren ein

Der neue Chefarzt Dr. Burghard Jenert (Mitte) führte Anfang März 2019 die erste Operation mit dem LINX®-Reflux Managementsystem durch.
Aktuellen Untersuchungen zufolge leiden 30 bis 40 Prozent der Erwachsenen unter Refluxbeschwerden, insbesondere dem Sodbrennen. Refluxbeschwerden können so heftig sein, dass sogar die Arbeitsfähigkeit eingeschränkt ist. Wenn die Symptome bis hin zu Organkomplikationen und zu einer verminderten Lebensqualität führen, spricht man von der sogenannten gastro-ösophagealen Refluxkrankheit. Zunächst ist bekanntermaßen der Einsatz von Säureblockern sinnvoll. Dem sollte sich jedoch eine gezielte Diagnostik zur Ursachenforschung anschließen, da die Langzeittherapie erhebliche Nebenwirkungen und Risiken haben kann.
Neue und innovative Operationsverfahren beseitigen inzwischen nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursache der Refluxbeschwerden. Mittels minimalinvasiver Technik kann der Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre chirurgisch wiederhergestellt werden. Mit dem Aufbau eines Refluxzentrums in der Mittweidaer Klinik erhalten die Betroffenen der Region sowohl die Diagnostik als auch innovative chirurgische Therapiekonzepte aus einer Hand.
Zu den Therapiemöglichkeiten gehört insbesondere das neu eingeführte innovative Operationsverfahren LINX®-Reflux Managementsystem. Bei dem minimalinvasiven Eingriff wird eine kleine Kette aus magnetischen Titankugeln ringförmig um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt. Dadurch wird der untere Schließmuskel der Speiseröhre unterstützt und der Reflux verhindert. Die Titan-Kugeln sind dennoch so flexibel, dass die Nahrung ungehindert in den Magen gelangt. Aufstoßen und im Krankheitsfall auch Erbrechen ist dennoch möglich.
80 bis 85 Prozent der Patienten sind nach der komplikationsarmen Operation dauerhaft beschwerdefrei und nicht mehr auf Medikamente angewiesen. Die OP dauert knapp eine Stunde und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Anfang März kam das Verfahren in der Mittweidaer Klinik erstmals zur Anwendung. Die Patientin konnte am vierten postoperativen Tag entlassen werden und ihre Lebensqualität hat sich seit dem Eingriff bereits stark verbessert.
Anmeldung und Kontakt für Sprechstunde: Frau Weise, Tel. 03727/99-1240