Patientenforum: Entwicklungen bei künstlichen Gelenken standen im Fokus

Der Leitende Oberarzt Enrico Schönfeld klärte zum Patientenforum über aktuelle Entwicklungen beim Gelenkersatz auf.
Gelenkschmerzen gehören heute zu einem der häufigsten Gründe für eine geplante Operation in Deutschland. Sind konservative Therapien ausgeschöpft, bleibt bei vielen Betroffenen als letzte Hilfe nur der künstliche Gelenkersatz. In den letzten 150 Jahren ist die Endoprothetik zu einem innovativen Bereich der Prothetik geworden. Mit Rudolf Virchows Zellenlehre 1855 veränderte sich das Verständnis von gesunden und kranken Körperzellen. Inzwischen werden jährlich in ganz Deutschland rund 450.000 künstliche Hüft- und Kniegelenke implantiert – eine große Erfolgsgeschichte der modernen Medizin, insbesondere der Orthopädie.
Trotzdem gibt es immer wieder Pressestimmen über angebliche „OP-Wut“ der Ärzte mit versteckten Vorwürfen, zuviel zu operieren. Ist dies so oder gibt es berechtigte medizinische Gründe für die Vielzahl der Operationen. Auf was sollte der Patient dabei selber achten?
Bereits 1890 setzte der Berliner Chirurg Themistokles Glück die ersten künstlichen Kniegelenke aus Elfenbein und Nickelstahl ein. Doch wie sieht die Entwicklung in der jüngsten Zeit aus? Welche Möglichkeiten bestehen heute zum künstlichen Gelenkersatz? Im Patientenforum am 17. Juli 2019 im Klinikum Mittweida informierte Enrico Schönfeld, Leitender Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie, über die aktuellen Entwicklungen in der Endoprothetik und stellte sich im Anschluss an den Vortrag den vielfältigen individuellen Fragen der Gäste. Mit rund 70 Besuchern zählte dieses Forum zu einer der erfolgreichsten Patientenveranstaltungen in diesem Jahr.
Das Zertifizierte EndoProthetikZentrum Mittweida (EPZ) – bestehend aus der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie, der orthopädischen Praxis Dr. Steffen Schreiber Mittweida sowie zahlreichen weiteren Kooperationspartnern – hat sich darauf spezialisiert, künstliche Gelenke (Endoprothesen) nach den aktuellsten medizinischen, pflegerischen und physiotherapeutischen Standards einzusetzen, sofern das eigene Gelenk durch eine konservative Therapie nicht mehr erhalten werden kann. In der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH verfügen die behandelnden Ärzte über eine jahrzehntelange Erfahrung. Im Jahr 2014 hat sich die Klinik deshalb erstmals und erfolgreich dem anspruchsvollen Zertifizierungsverfahren zum EndoProthetikZentrum unterzogen, welches seitdem durch unseren hohen Qualitätsanspruch stetig weiterentwickelt wird. Seit 2016 ist das Zentrum am Standort Mittweida. Das Erreichen des Zertifikates bestätigt die Erfüllung der hohen Qualitätsstandards und sichert den Patienten eine leitliniengerechte Behandlung nach bewährten Standards zu.