Viele Patienten mit Diabetes kennen die Angst vor einer Fußamputation, weil sich eine Wunde gebildet hat, die einfach nicht heilen will. Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland: Etwa sechs Millionen Menschen sind betroffen. In Deutschland werden jährlich rund 40.000 Diabetes-Patienten Teile des Fußes oder der gesamte Fuß amputiert. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80 % dieser Fälle durch eine bessere Behandlung vermeidbar wären.

Im Klinikum Mittweida gibt es dafür bereits seit vielen Jahren eine „Medizinische Fußambulanz“, die die ambulante Versorgung derartiger Fälle sicherstellt und 2017 bereits durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) das Zertifikat „Ambulante Fußbehandlungseinrichtung“ erhielt. Ganz aktuell hat das Klinikum nun noch einen weiteren Meilenstein erreicht: Die Station 2 (Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie) hat die Anerkennung der DDG als zertifizierte „Stationäre Fußbehandlungseinrichtung“ erhalten. Nur wenige Kliniken in Sachsen verfügen über diese Qualifikation.

Mit der Zertifizierung kann die Mittweidaer Klinik ihr Angebot abrunden und Patienten sowohl ambulant als auch – bei Bedarf – stationär behandeln. Für die Behandlung der betroffenen Patienten stehen sowohl konservative als auch operative Möglichkeiten zur Verfügung. „Im Fokus unserer Arbeit steht stets der Erhalt des Fußes.“, sagt Oberärztin Dipl.-Med. Ines Müller. „Es gilt, alles zu tun, damit bei unseren Patienten eine gute Lebensqualität erhalten und eine Amputation vermieden wird. Wichtig ist, dass bereits kleinste Wunden schnell bemerkt und optimal behandelt werden. Eine zeitnahe strukturierte Versorgung des Fußes bei Patienten mit Diabetes ist unerlässlich.“, erklärt Müller.

Dr. med. Burghard Jenert, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, freut sich, mit Oberärztin Müller eine ausgewiesene Spezialistin, die über eine langjährige Expertise auf dem Gebiet der Fußbehandlung verfügt, in seinem Team zu haben. „Mit der Zertifizierung als stationäre Fußbehandlungseinrichtung nach DDG-Kriterien konnten wir als Haus der Grund- und Regelversorgung nachweisen, dass eine den hohen Qualitätsstandards entsprechende, spezialisierte Behandlung für Diabetespatienten gewährleistet wird.“, erklärt Jenert. Darzulegen waren unter anderem die Vorhaltung von qualifiziertem Personal, die erforderliche Ausstattung der Einrichtung, notwendige Kooperationen mit externen Partnern sowie Behandlungsergebnisse.

Für die Deutsche Diabetes Gesellschaft ist es das Ziel, eine gleichbleibend hohe Qualität der Versorgung flächendeckend und wohnortnah in ganz Deutschland umzusetzen, sodass die Zertifizierung hierbei eine wichtige Qualitätssicherungsmaßnahme darstellt. Das Zertifikat „Stationäre Fußbehandlungseinrichtung DDG“ gilt für drei Jahre, dann muss erneut nachgewiesen werden, dass die strengen Kriterien weiterhin erfüllt sind.

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