

Dr. med. Uta Fleischer von der allgemeinmedizinischen Praxis im MVZ mit Prof. Dr. med. Stephan Schickel, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Klinikum Mittweida, der sich als einer der ersten zum Impfstart eingefunden hat.
Am 6. Januar haben innerhalb der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH die Impfungen des Personals begonnen. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren es allein am Mittwochnachmittag, am Freitag ist der zweite Impftermin innerhalb der Einrichtung.
Chefarzt Prof. Dr. Stephan Schickel ist einer der ersten, der sich zum Impfstart am Klinikum Mittweida im benachbarten MVZ eingefunden hat. Vier Kollegen warten zur gleichen Zeit auf ihre Impfung, da Dr. med. Uta Fleischer, Internistin in der allgemeinmedizinischen MVZ-Praxis an der Robert-Koch-Straße, jeweils fünf Impfdosen nacheinander verabreicht. Vor allem Mitarbeiter mit einem hohen oder erhöhten Expositionsrisiko durch direkten Patientenkontakt, d.h. höchster und hoher Priorität gemäß der §§ 2 und 3 der Coronavirus-Impfverordnung, sind zum Impfstart in die Praxis gekommen. Dazu zählen beispielsweise Pflegekräfte, Ärzte, Reinigungspersonal und Therapeuten aus den Bereichen Pandemiestation, Verdachtsstation, ITS und Notfallambulanz. Die Impfung ist jedoch freiwillig. Genau deswegen möchte Schickel ein Zeichen setzen und mit gutem Beispiel vorangehen, denn für ihn überwiegen die Vorteile der Corona-Schutzimpfung deutlich gegenüber eventuellen Nachteilen. Für ihn ist es von essentieller Bedeutung, dass sich so viele Mitarbeiter wie nur möglich für die Schutzimpfung entscheiden, denn sonst wird es für das gesamte Klinikum ein schwerer und langer Weg, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Auch die wirtschaftlichen Folgen für die Klinik hat der Chefarzt dabei im Blick. „Wochen- oder gar monatelanges Herunterfahren oder Aussetzen des OP-Programms kann kein Dauerzustand sein.“ Gleichzeitig versteht er die Skepsis derjenigen, die sich vor der Impfung scheuen.
Der erfahrene Internist erklärt die Vorteile für die Impfung wie folgt: „Der erste zugelassene mRNA-Impfstoff wurde nach wissenschaftlichen Standards umfassend geprüft. Die Wirksamkeit ist mit 95% sehr hoch. Das bedeutet für jeden Einzelnen einen sehr guten Schutz vor der Corona-Virus-Erkrankung 19 (Covid 19). Die Ausbreitung der Erkrankung ist offensichtlich mit den bekannten Maßnahmen nicht aufzuhalten, sondern nur zu bremsen. Die Impfung bietet demzufolge auch für uns als Gesellschaft eine große Chance, Covid 19 einzudämmen und damit auch für noch nicht geimpfte Menschen das Infektionsrisiko Schritt für Schritt zu senken, Leiden zu lindern und auch die Anzahl der Sterbenden zu reduzieren. Demgegenüber stehen im Wesentlichen die auch bei anderen Impfungen möglichen Nebenwirkungen. Wir alle sind umfassend geimpft, also dieses geringe Risiko schon oft und ohne Schaden eingegangen. Auch Langzeitfolgen sind eher unwahrscheinlich, da bereits seit 2004 mRNA-Impfstoffe erforscht werden. Es fehlen demzufolge lediglich Langzeitbeobachtungen bezüglich der speziellen humanen Anwendung dieses mRNA-Impfstoffes mit dem Spike-Protein des Coronavirus Typ 2, welches ein schweres akutes respiratorisches Syndrom (SARS) verursachen kann. Bei der Erkrankung durch das Virus kommt natürlich dieses Spike-Protein auch in den Körper. Mit einer Boten-RNA (mRNA) wird die Bauanleitung für ein bestimmtes Protein zellulär verfügbar, sie sollte nicht mit der DNA, die Träger der Erbinformation ist, verwechselt werden. In einer Risiko-Nutzen-Abwägung sehe ich daher den Nutzen viel größer als das Risiko.“