
Moderne Medizin trifft historisches Ambiente: Das Klinikum Mittweida gestaltete gestern Abend im Wasserkraftwerk das 6. Mittelsächsische Medizinerforum, diesmal zum Thema Schmerz.
Ärztinnen und Ärzte erleben es täglich in Ihrer Praxis: chronische Schmerzen sind häufig Grund für Arbeitsausfälle und Frühberentung, insbesondere Rückenschmerzen sind dafür inzwischen die häufigste Ursache. Interdisziplinäre, multiprofessionelle Ansätze sind effektiv und können grundsätzlich ambulant umgesetzt werden.
Dennoch werden viele Patienten von den schmerztherapeutischen Angeboten nicht frühzeitig genug erreicht, um eine Schmerzchronifizierung zu verhindern. Häufigkeit und Intensität chronischer Schmerzen sowie die Komorbidität nehmen mit dem Alter zu. Nehmen zudem psychosoziale Belastungsfaktoren einen größer werdenden Anteil an der Beschwerdeproblematik ein, stößt die ambulante Versorgung an ihre Grenzen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist eine stationäre interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie sinnvoll und die Zahl der Krankenhäuser, die eine stationäre Schmerztherapie anbieten, ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Dabei hat jedes Haus seine eigenen Schwerpunkte in der Ausgestaltung.
Es stellt sich also die Frage, wann ein Schmerzpatient im ambulanten Setting nicht mehr ausreichend therapiert werden kann und welches stationäre Therapieangebot für welchen Patienten das geeignete ist.
Dieser Thematik gingen die Referenten um Oberärztin Dr. Ariane Schubert gemeinsam mit ihren Gästen im 6. Mittelsächsischen Medizinerforum auf den Grund und stellten ihnen die Besonderheiten des stationären Therapiekonzeptes im Klinikum Mittweida vor. Fälle klassischer Schmerzpatienten in der Orthopädie, das Konzept der Multimodalen Schmerztherapie, psychotherapeutische Aspekte bis hin zu der Frage, wie die Logopädie in der Schmerztherapie helfen kann, wurden dabei erörtert. Das Medizinerforum ist Teil einer Themenwoche anlässlich 25+1 Jahre LMK. Wir danken allen Teilnehmern, das Thema hatte einen sehr hohen Zuspruch!